Bangkok - Jedes Jahr das gleiche: Die Hauptstadt Bangkok soll mit allen Mitteln vor Überschwemmungen geschützt werden. Das bedeutet, dass das Umland in den Hochwasserfluten untergeht. Nicht-Bangkoker werden wütend.
Am Abend des 25. September gingen über Sa Kaeo heftige Niederschläge nieder, die Wassermassen sammelten sich in Prachinburi und sollen laut Berichten teils mehrere Meter hoch stehen. Anwohner fordern das Öffnen von Schleusentoren, damit das Wasser in andere Regionen abfließen kann – aber die sollen geschützt werden.
Anwohner blockierten am 26. September eine Straße in Kabinburi und verlangten von den Behörden, das Problem zu lösen. Das Hochwasser in Kabinburi steigt weiter an, weil immer neues Regenwasser aus Sa Kaeo nach fließt. Alle Straßen stehen unter Wasser und sind unpassierbar.
Kabinburi in der Provinz Prachinburi
Wasserwirtschaftexperte Seeree Supratid macht die Behörden für die Lage in Prachinburi verantwortlich. Es habe weniger geregnet als letztes Jahr und trotzdem kämpfe die Provinz mit dem schlimmsten Hochwasser seit über 25 Jahren. Behörden würden die Schleusen nicht öffnen und die Felder der Farmer fluten, weil es Auseinandersetzungen zwischen den Bauern und anderen Anwohnern geben könnte. Wenn die Tore aber nicht geöffnet werden, dann wird es noch schlimmer werden, sagte Seeree.
Wegen der zu erwartenden weiteren Regenfälle wird überlegt, ob die Schleusentore des Staudamms Pasak Chonlasit geöffnet werden, weil dieser am Rande seiner Kapazität arbeitet. Dann würden neue Wassermassen Richtung Prachinburi strömen.
Insgesamt sind bislang über zwei Millionen Menschen vom diesjährigen Hochwasser betroffen. Hochwasseralarm melden folgende Provinzen:Amnat Charoen, Angthong Ayutthaya, Chachoengsao, Chainat, Chaiyaphum, Buriram, Kamphaeng Phet, Lopburi, Mukdahan, Nakhon Nayok, Nakhon Sawan, Phetchabun, Phichit, Phitsanulok, Prachinburi, Sa Kaeo, Saraburi, Sisaket, Suphanburi, Surin, Ubon Ratchathani, Uthai Thani und Yasothon.
In Prachinburi steht das Wasser teilweise vier Meter hoch, in Chaiyaphum bis zu 2,80 Meter und in Buriram ebenfall bis zu drei Meter.
Vize-Premierminister Plodprasop Suraswadi, für Wasserwirtschaft zuständig, kommentierte, dass es dieses Jahr nicht so schlimm sei wie bei der Jahrhundertflut 2011.
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