Bangkok - Thailand steht wieder einmal im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Nachdem ein malaysisches Verkehrsflugzeug unter nach wie vor mysteriösen Umständen abstürzte, kam heraus, dass an Bord zwei Männer mit falscher Identität saßen. Sie hatten in Thailand gestohlene Pässe bei sich, die Flugtickets wurden in Pattaya gekauft.
Gefälschte oder gestohlene Pässe können für Menschenhandel, Terrorismus, transnationale Verbrechen, Drogen- und Waffenhandel benutzt werden. Dass Thailand wieder in den Schlagzeilen ist, kommt wenig überraschend, denn Thailand steht für Touristen offen. Sobald ein Pass verschwunden ist, kann ein Tourist recht einfach einen neuen Pass bei seiner Botschaft beantragen, teilte eine Quelle eines lokalen Sicherheitsdienstes mit.
Die Polizei in Pattaya mit einer Kopie des Passes, der einem Italiener in Phuket gestohlen wurde. Die Tickets für den Unglücksflug wurden in Pattaya gekauft. |
Kriminelle Aktivitäten bezüglich Reisepässen passierten ständig, und die Behörden versuchten, das zu unterbinden. Wenn Pässe für terroristische Straftaten benutzt werden, sei auffällig, dass diese aus Ländern stammen, die in Thailand keine Botschaft haben. Kleine ehemalige Länder, die vormals zur UdSSR gehörten oder afrikanische Staaten stehen auf der Liste, denn es sei für Behörden dann schwierig, mit den Behörden des jeweiligen Landes in Kontakt zu treten.
Die illegalen Aktivitäten umfassen gefälschte Pässe oder echte Pässe, die von Touristen ohne Geld verkauft oder „vermietet“ werden. Es wurden Preise von ca. 30.000 bis über 60.000 Baht genannt.
Die Ausländerbehörde gab unterdessen bekannt, dass Fälscherbanden in Thailand operieren, die echte Pässe aus anderen Ländern bekommen und hier dann Fotos ändern oder Seiten hinzufügen. Gefälschte Pässe kosten zwischen 10.000 und 20.000 Baht. Pässe, die mit einem Laserprinter gefälscht wurden, kosten 3000 bis 4000 Baht.
Es sei schwierig, die Fälschungen zu erkennen, weil die Pässe jedes Landes anders aussehen.
Was Pattaya anbelangt, so operieren im Seebad hauptsächlich arabische Fälscherbanden, die die Pässe an Leute weitergeben, die der Person auf dem Passfoto ähnlich sehen.
Thailand sei demnach ein „Hub“, was die Herstellung von gefälschten Pässen betreffe, die in andere Länder geschmuggelt werden, weil weltweit bekannt sein soll, dass die gefälschten Pässe aus Thailand eine erstklassige Qualität haben.
Unterdessen soll einer der unbekannten Männer an Bord des malaysischen Flugzeuges identifiziert worden sein. Das gaben malaysische Behörden bekannt. Es handele sich nicht um einen Malaien und auch nicht um einen Chinesen, hieß es, wobei die Nationalität aber bislang nicht bekannt gegeben wurde.
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