Thailand - Thailand hat kaum Fortschritte gemacht, was die demokratische Entwicklung anbelangt und ist im Hinblick auf einen Militärputsch „höchst gefährdet“.
Diese These stellt Politikwissenschaftler Aurel Croissant auf, der am 9. Mai ein neues Buch über die Demokratisierung der asiatischen Region vorstellte.
Je öfter es einen Militärputsch in der Vergangenheit gegeben habe, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass sich das in Zukunft nicht ändern werde. Allein aus diesem Grunde sei Thailand höchst gefährdet, was einen weiteren Putsch betreffe, erklärte Croissant und wies darauf hin, dass es zwischen 1932 und 2010 in Thailand 18 Militärputsche gegeben habe. Damit steht Thailand in der Welt auf Platz 5 (gezählt wurden die Putsche im Zeitraum zwischen 1946 und 2010). Die meisten Putsche gab es in Ekuador, gefolgt von Bolivien und Syrien.
Sieben asiatische Länder hat Croissant in dem Buch untersucht, wonach Südkorea und Taiwan die größten Fortschritte gemacht haben, was den Umbau von einem vom Militär regierten Land zu einer demokratischen Gesellschaft betrifft. Die wenigsten Fortschritte machten Pakistan und Thailand.
Croissant, der an der Universität Heidelberg Politische Wissenschaften unterrichtet, sieht die größte Gefahr darin, dass das Militär zu viel Macht in Thailand hat. Regierungen sollten nicht die Zusammenarbeit mit dem Militär suchen, sondern dieses vielmehr in die Schranken verweisen und demokratische Kontrollmechanismen einführen. Das Militär sei nach wie vor gefährlich, weil es die Macht habe, Regierungen zu stürzen. Ein Schritt könnte sein, dass die Regierung über die Versetzungen im Militär zu bestimmen hat und nicht das Militär selbst.
Text u. Bild: Wochen Blitz
http://www.wochenblitz.com/nachrichten/38743-thailand-ist-putschgefaehrdet.html#contenttxt
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