Si Sa Ket - Das Urteil des Internationalen Gerichtshofes über die Umgebung des Khmer-Tempels Preah Vihear wird mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Von den thailändischen Medien zunächst als „Alptraum-Urteil“ betitelt, dann als Sieg verkauft, bleiben viele Fragen offen.
In dem Urteil steht, dass sich Thailand von dem bislang umstrittenen Gebiet zurückziehen muss, das als „Umgebung des Tempels“ bezeichnet wird.
Virachai Plasai, thailändischer Botschafter in den Niederlanden, erklärt im Parlament, wie das Urteil des Internationalen Gerichtshofes zu verstehen ist.
Allerdings nicht von dem gesamten Gebiet in einer Größe von 4,6 Quadratkilometern, denn in dem Urteil heißt es auch, dass ein Hügel namens Phnom Trap (Khmer) bzw. Phu Makua (Thai) nicht zu diesem Gebiet gehört und es am Fuße dieses Hügels endet. Umstritten könnte bleiben, zu welchem Land dieser Hügel nun gehört, denn wenn er kein kambodschanisches Territorium ist, heißt das noch lange nicht, dass der Hügel zur thailändischen Seite gehört. Eindeutig hat sich das Gericht zu dieser Frage nicht geäußert, denn Gegenstand des Urteils 2013 war die genaue Interpretation des Urteils von 1962 – aber vor 51 Jahren hatte der Internationale Gerichtshof diesen Hügel von der Urteilsfindung ausgeklammert.
Das neue Urteil des Internationalen Gerichtshofs kann demnach anscheinend erneut je nach Standpunkt unterschiedlich ausgelegt werden.
Premierministerin Yingluck kommentierte am 13. November das Urteil im Parlament und führte aus, sie habe niemals akzeptiert, dass die gesamte „Tempelumgebung“ Kambodscha zufällt. „Ich habe nie gesagt, dass ich die Entscheidung des Gerichts akzeptiere. Was ich sagte, war, dass ich bilaterale Beziehungen pflegen und die Souveränität unseres Landes aufrechterhalten werde.“
Einen Tag später erklärte Thailand, dass Kambodscha davon Abstand nehmen sollte, dem Weltkulturerbe-Komitee der UNHCR einen Tempel-Bewirtschaftungsplan vorzulegen, so lange nicht geklärt ist, wie groß die „Umgebung“ des Tempels ist und welcher Teil dieser „Umgebung“ an Kambodscha fällt.
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