Thailand - Der ehemalige Premierminister und jetzige Oppositionsführer Abhisit Vejjajiva bezeichnete Premierministerin Yingluck als „blöde Kuh“. Entschuldigt hat er sich dafür bislang nicht.
Der Vorsitzende der Demokratischen Partei machte diese Bemerkung während einer Rede am 7. September. Er kritisierte die vielen Auslandsreisen der Premierministerin, die seiner Meinung nach ihre Zeit lieber damit verbringen sollte, sich um die Probleme des Landes zu kümmern.
Dann nahm Abhisit eine Fernsehshow aufs Korn, bei der Yingluck kürzlich zugegen war. Die Sendung mit dem Titel „Thailand Smart Lady“ soll eigentlich die Rolle der Frauen in der thailändischen Gesellschaft verbessern, doch Abhisit machte sich darüber im Hinblick auf die Premierministerin lustig.
„Wissen Sie, warum sie so eine Sendung machen müssen? Wissen Sie, warum es einen Wettbewerb für kluge Frauen gibt? Denn wenn es einen Wettbewerb gäbe, in dem eine blöde Kuh gesucht wird, dann gibt es niemanden, der mit Yingluck mithalten könnte.“
Politische Beobachter sind überrascht, denn der in Oxford ausgebildete Abhisit hat bislang eigentlich das Image eines Mannes, der vorsichtig und intellektuell an die Dinge herangeht – im Gegensatz zu seinen Rothemden-Gegnern, die von den Demokraten häufig als rüpelhaftes und ungebildetes Gesindel dargestellt werden.
Abhisits Kommentar passt zu einem offensichtlichen Kurswechsel der Demokraten, denn die Partei ist aggressiver geworden. Sie organisieren oder unterstützen Demonstranten, stellen sich zumindest auf ihre Seite und beginnen schon einmal eine Schlägerei im Abgeordnetenhaus.
Jadet Chaowilai, Direktor eines Aktivisten-Netzwerkes, warnte, dass der Oppositionsführer seinen Ruf ruinieren könnte. Er sei nicht der einzige Demokrat, der Yingluck wegen ihres Geschlechts kritisierte. Sie sei von einem einflussreichen Karikaturisten, aber auch von der Vize-Sprecherin der Demokratischen Partei als „Hure“ bzw. „Schlampe“ bezeichnet worden.
Wenn das nicht aufhöre, würden die patriarchalischen Werte, die in dieser Gesellschaft immer noch gelten, nur untermauert.
Der Vize-Sprecher der Phuea Thai Party, Anusorn Eiasmsaad, zeigte Verständnis. Er sagte, dass Abhisit einen Sprung in der Schüssel bekommen habe, weil ihn seine Partei seit der Wahlniederlage 2011 unter erheblichen Druck setze.
Abhisit entschuldigte sich nicht. Er sagte, er würde nur die Suchmaschine Google zitieren. Wenn man auf Thai „Blöde Kuh“ eingebe, würde Google Fotos der Premierministerin vorschlagen.
Text u. Bild: Wochen Blitz......
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