Die Stellungnahmen von Unternehmern und Touristenverbänden zur Verhängung des Ausnahmezustandes fielen negativ aus. Der thailändische Industrieverband sprach von einem „gescheiterten Staat“ und „Anarchie“. Die Touristenbranche befürchtet weitere Stornierungen.
Unternehmer riefen die Regierung noch am Abend des 21. Januar auf, ihre Entscheidung zu überdenken, denn damit würde der politische Konflikt angeheizt und die Konjunktur weiter geschädigt.
Tanit Sorat, Vize-Vorsitzender des thailändischen Industrieverbandes FTI, sagte, dass der Ausnahmezustand möglicherweise Gewalttätigkeiten auslösen könnte. Sehr viele Sicherheitskräfte müssten mobilisiert werden, weil die Anzahl der Demonstranten weit höher sei als während der Rothemden-Proteste im Jahre 2010.
Tanit sagte klar und deutlich, was er von Thailand hält und ließ keinen Spielraum für Interpretationen: „Was das Vertrauen [der Ausländer in Bezug auf den thailändischen Staat] betrifft, sollten wir darüber gar nicht mehr diskutieren, denn es gibt kein Vertrauen mehr. Thailand ist in den Augen der Ausländer ein gescheiterter Staat, der kurz vor der Anarchie steht.“
Schon vor Verhängung des Ausnahmezustandes wurde bekannt, dass die Chinesen alle Charterflüge nach Thailand gestrichen haben, weil die chinesische Regierung um die Sicherheit ihrer Bürger fürchtet. Es wird geschätzt, dass daher 20% weniger chinesische Touristen nach Thailand kommen als ursprünglich erwartet.
Auch was das chinesische Neujahrsfest betrifft, wird es Einbußen geben. War ursprünglich geschätzt worden, dass zwischen einer halben Million und 600.000 Chinesen die Neujahrsfeierlichkeiten für das Jahr des Pferdes in Thailand verbringen, gehen die zuständigen Behörden davon aus, dass es jetzt nicht mehr als 300.000 sein werden.
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