Bangkok - Während die Behörden verhindern wollen, dass Industriegebiete überflutet werden, erklärte der Gouverneur von Bangkok, für die Hauptstadt bestehe keine Gefahr. Das Hochwasser überschwemmt in den niedrig gelegenen Zentralprovinzen immer größere Landstriche, insbesondere in Ayutthaya und Pathum Thani.
Nach den starken Regenfällen im Norden des Landes erreichte die Flutwelle jetzt Ayuttaya, dort treffen die Flüsse Chao Phraya und Pasak zusammen, wo sie in die Kanäle Hantra und Kamang fließen. Die Kanäle sind bereits über die Ufer getreten.
Nach dem verheerenden Hochwasser 2011 wurden geplante Schleusentore bislang nicht fertig gestellt. Diese sollen eigentlich den Stadtbezirk von Ayutthaya schützen sowie den Industriepark Rojana im Bezirk Uthai. Die Wassermassen werden von nur einem Schleusentor abgehalten. Sollte das Wasser aus irgendeinem Grund durch dieses Tor gelangen, würde es das Gewerbezentrum von Ayutthaya sehr schnell erreichen.
Industrieminister Prasert Boonchaisuk äußerte Besorgnis, was das Gewerbegebiet Saha Rattana Nakorn anbelangt, denn hier wurden die Dämme, die vor Hochwasser schützen sollen, noch nicht fertig gestellt. Es fehlen noch rund zwei Drittel.
Was die anderen Industrieparks anbelangt – namentlich Bang Pa-in, Ban Wa und Rojana in Ayutthaya sowie Navanakorn und Bang Kadi in Pathum Thani – so werden diese durch Dämme geschützt.
Der Industriepark Hi-Tech Kabin in Prachinburi ist durch seine Lage geschützt, weil er auf einem Hügel steht.
Hochwasser in Prachinburi
Das Amt für Bewässerung teilte mit, dass das Wasser aus der Provinz Nakhon Sawan jetzt Bangkok erreicht habe und der Pegel des Chao Phraya River in der Hauptstadt und den umliegenden Provinzen rasant ansteige.
Die Insel Kret, im Chao Phraya River in der Provinz Nonthaburi nördlich von Bangkok gelegen, ist bereits teilweise überflutet.
Bangkok-Gouverneur Sukhumbhand Paribatra gibt bislang Entwarnung. Die Reservoirs an den Dämmen seien zu 40% geflutet, 2011 waren es 90%. Der Pegel des Chao Phraya liege nur einen Meter über dem Meeresspiegel, Sukhumbhand sei zuversichtlich, dass Bangkok vor Überschwemmungen sicher ist.
Die Zahl der vom Hochwasser betroffenen Provinzen nimmt immer weiter zu. Inzwischen sind es 21: Sieben im Nordosten, vier im Norden, sieben Zentralprovinzen und zwei im Osten sowie eine im Süden.
Besonders starke Überschwemmungen werden aus Sisaket, Surin, Prachinburi, Sa Kaeo und Buriram gemeldet.
Wie der WOCHENBLITZ bereits meldete, ist der Zugverkehr unterbrochen. In Surin ist zurzeit Endstation, weil die Strecke nach Sisaket auf einer Länge von drei Kilometern eineinhalb Meter unter Wasser steht.
In folgenden 13 Provinzen sind Highways überflutet: Buriram, Chachoengsao, Chaiyaphum, Lopburi, Nakhon Ratchasima, Pathum Thani, Phetchabun, Prachinburi, Sa Kaeo, Saraburi, Suphan Buri, Surin und Ubon Ratchathani.
Besonders schwer hat es hier Surin getroffen: Dort stehen 80% der Highways unter Wasser.
Das Meteorologische Institut hat weitere Regenfälle vorausgesagt. In den nördlichen Zentralprovinzen, im südlichen Norden und im Nordosten soll es ab 25. September wieder Regenfälle geben, die Niederschläge sollen bis zum Wochenende anhalten.
Von Taifun Usagi geht keine Gefahr mehr aus. In Hongkong und China richtete er starke Schäden an, schwächte sich danach allerdings zu einem harmlosen Tiefdruckgebiet ab.
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