Thailand - Während die Regierung weiterhin bemüht ist, ihr Wahlversprechen umzusetzen, indem sie jeden Schüler mit einem Tablet-PC ausstatten will, wird ein Jahr nach Einführung ein vorläufiges Fazit gezogen. Einige Probleme sind immer noch nicht gelöst.
Letztes Jahr bekamen rund 860.000 Erstklässler im ganzen Land Tablet-PCs, das Budget hierfür betrug über 1,7 Milliarden Baht.
Es gab Vorbehalte, insbesondere, weil die Schüler noch sehr jung waren, nicht älter als sechs oder sieben Jahre.
Kritiker wiesen auf negative Aspekte hin, dazu gehörten mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit, aber auch Spielsucht.
Die chinesische Firma Shenzhen bekam nach einer Ausschreibung den Zuschlag und lieferte die Tablets zu einem Preis von rund 2600 Baht pro Stück. Die Garantiezeit beträgt zwei Jahre.
Am 23. Mai letzten Jahres wurden die ersten 2000 Geräte geliefert und in der Folge an Schulen verteilt. In den meisten Schulen werden die Tablets eine Stunde pro Tag eingesetzt.
Nach einer Umfrage des Nationalen Amtes für Statistik, die zwischen Januar und März durchgeführt wurde, waren fast 9% der gelieferten Tablets fehlerhaft. Bildschirme funktionierten nicht, es gab Batterieprobleme und Schwierigkeiten bei Programmen.
Von Lehrern wird als vorteilhaft angesehen, dass die Schüler während des Unterrichts besser aufpassen, sie lernen die Grundlagen eines Computers und Schülern ist es möglich, jederzeit und überall zu lernen.
Gleichzeitig nannten die Lehrer die drei größten Nachteile: Die Schüler bewegen sich nicht mehr so oft, sie haben Schwierigkeiten mit der Hand zu schreiben und sie spielen nicht mehr so oft mit Freunden und vernachlässigen damit soziale Kontakte.
Insgesamt sind die Lehrer mit den Tablet-PCs laut der Umfrage aber zufrieden. 2854 Personen wurden befragt.
Eine Bangkoker Schuldirektorin berichtete, dass 430 Erstklässler an ihrer Schule die Tablet-PCs benutzen. Sie dürften die Geräte auch mit nach Hause nehmen und sie dort unter Aufsicht der Eltern weiterhin zu benutzen.
Sie stellte fest, dass die Schüler in den Fächern Thai und Englisch mit Tablet-PCs bessere Noten erzielen, was sie darauf zurückführt, dass sich die Schüler die richtige Aussprache von Wörtern immer wieder hören können.
Sie bestätigte die Umfrage und wies darauf hin, dass es Schülern jetzt schwerer fiele, mit der Hand zu schreiben. Das müsse nun besonders trainiert werden.
Gefahr scheint aber von ganz anderer Seite zu drohen. Eine Bangkoker Schülerin, die jetzt in die zweite Klasse geht, erzählte, dass sie es sehr spannend fand, als sie vor einem Jahr den Tablet-PC erhielt. Ihr Lehrer habe ihr etwa eine Woche lang beigebracht, wie sie das Gerät zu benutzen hat.
Aber dann sagte sie: „Ich mag den Tablet-PC nicht mehr. Ein iPad wäre viel besser.“
Sie ließe den PC jetzt immer zu Hause und würde ihn nicht mehr in die Schule mitbringen. Die Lehrer fragten auch nicht danach. Sie benutze das Gerät weder in der Schule noch zu Hause.
Weerachat Soopunyo, Dozent an der Chulalongkorn Universität, ist diese Entwicklung bekannt. Er befürchtet, dass die Tablets als Elektroschrott enden. Es gebe Schüler, die die Tablet-PCs langweilig finden, wenn sie alle Programme kennen. Dann würden die Geräte wie ein zu Ende gelesenes Buch in der Ecke landen.
Seine persönliche Meinung sei daher, dass die Tablet-PC-Politik der falsche Weg sei. Es gäbe wichtigere Dinge, zumal das Budget sehr hoch ist. Das könnte sinnvoller eingesetzt werden. Beispielsweise um kleine Schulen zu unterstützen, die von Schließung bedroht sind.
Die Regierung hält an ihrer Politik fest und will 1,63 Millionen Tablet-PCs anschaffen. Das Budget hierfür beträgt 4,61 Milliarden Baht. Das neue Schuljahr hat vor zwei Monaten begonnen, die Erstklässler warten immer noch auf die Tablet-PCs.
Text u. Bild: Wochen Blitz...
Letztes Jahr bekamen rund 860.000 Erstklässler im ganzen Land Tablet-PCs, das Budget hierfür betrug über 1,7 Milliarden Baht.
Es gab Vorbehalte, insbesondere, weil die Schüler noch sehr jung waren, nicht älter als sechs oder sieben Jahre.
Kritiker wiesen auf negative Aspekte hin, dazu gehörten mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit, aber auch Spielsucht.
Die chinesische Firma Shenzhen bekam nach einer Ausschreibung den Zuschlag und lieferte die Tablets zu einem Preis von rund 2600 Baht pro Stück. Die Garantiezeit beträgt zwei Jahre.
Am 23. Mai letzten Jahres wurden die ersten 2000 Geräte geliefert und in der Folge an Schulen verteilt. In den meisten Schulen werden die Tablets eine Stunde pro Tag eingesetzt.
Nach einer Umfrage des Nationalen Amtes für Statistik, die zwischen Januar und März durchgeführt wurde, waren fast 9% der gelieferten Tablets fehlerhaft. Bildschirme funktionierten nicht, es gab Batterieprobleme und Schwierigkeiten bei Programmen.
Schüler mit Tablet-PCs: Teurer Elektroschrott?
Von Lehrern wird als vorteilhaft angesehen, dass die Schüler während des Unterrichts besser aufpassen, sie lernen die Grundlagen eines Computers und Schülern ist es möglich, jederzeit und überall zu lernen.
Gleichzeitig nannten die Lehrer die drei größten Nachteile: Die Schüler bewegen sich nicht mehr so oft, sie haben Schwierigkeiten mit der Hand zu schreiben und sie spielen nicht mehr so oft mit Freunden und vernachlässigen damit soziale Kontakte.
Insgesamt sind die Lehrer mit den Tablet-PCs laut der Umfrage aber zufrieden. 2854 Personen wurden befragt.
Eine Bangkoker Schuldirektorin berichtete, dass 430 Erstklässler an ihrer Schule die Tablet-PCs benutzen. Sie dürften die Geräte auch mit nach Hause nehmen und sie dort unter Aufsicht der Eltern weiterhin zu benutzen.
Sie stellte fest, dass die Schüler in den Fächern Thai und Englisch mit Tablet-PCs bessere Noten erzielen, was sie darauf zurückführt, dass sich die Schüler die richtige Aussprache von Wörtern immer wieder hören können.
Sie bestätigte die Umfrage und wies darauf hin, dass es Schülern jetzt schwerer fiele, mit der Hand zu schreiben. Das müsse nun besonders trainiert werden.
Gefahr scheint aber von ganz anderer Seite zu drohen. Eine Bangkoker Schülerin, die jetzt in die zweite Klasse geht, erzählte, dass sie es sehr spannend fand, als sie vor einem Jahr den Tablet-PC erhielt. Ihr Lehrer habe ihr etwa eine Woche lang beigebracht, wie sie das Gerät zu benutzen hat.
Aber dann sagte sie: „Ich mag den Tablet-PC nicht mehr. Ein iPad wäre viel besser.“
Sie ließe den PC jetzt immer zu Hause und würde ihn nicht mehr in die Schule mitbringen. Die Lehrer fragten auch nicht danach. Sie benutze das Gerät weder in der Schule noch zu Hause.
Weerachat Soopunyo, Dozent an der Chulalongkorn Universität, ist diese Entwicklung bekannt. Er befürchtet, dass die Tablets als Elektroschrott enden. Es gebe Schüler, die die Tablet-PCs langweilig finden, wenn sie alle Programme kennen. Dann würden die Geräte wie ein zu Ende gelesenes Buch in der Ecke landen.
Seine persönliche Meinung sei daher, dass die Tablet-PC-Politik der falsche Weg sei. Es gäbe wichtigere Dinge, zumal das Budget sehr hoch ist. Das könnte sinnvoller eingesetzt werden. Beispielsweise um kleine Schulen zu unterstützen, die von Schließung bedroht sind.
Die Regierung hält an ihrer Politik fest und will 1,63 Millionen Tablet-PCs anschaffen. Das Budget hierfür beträgt 4,61 Milliarden Baht. Das neue Schuljahr hat vor zwei Monaten begonnen, die Erstklässler warten immer noch auf die Tablet-PCs.
Text u. Bild: Wochen Blitz...
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